Die Immobilienpreise sind 33 Quartale in Folge gestiegen
12.09.2022
Nichts kann die Immobilienpreise aufhalten. Weder die Konjunkturabkühlung 2019, noch die Pandemie oder die Inflationswelle der letzten Monate. Laut den am Donnerstag vom Nationalen Institut für Statistik (INE) veröffentlichten Daten sind die Hauspreise nun seit 33 aufeinanderfolgenden Quartalen (mehr als 8 Jahre) gestiegen, nachdem sie im zweiten Quartal dieses Jahres um 8 % zugelegt hatten. Ein Ergebnis, das die Preise noch näher an die Höchststände heranbringt, die sie während der Immobilienblase erreicht hatten.
Der Anstieg von 8 % stellt eine leichte Abschwächung gegenüber dem Anstieg im ersten Quartal dar. Damals stiegen die Wohnungspreise um 8,5 %, der höchste Preisanstieg der letzten 15 Jahre. Zwischen April und Juni stiegen die Preise für neue Wohnungen um 8,8 %, während die Preise für gebrauchte Häuser um 7,9 % stiegen. Anfang 2021, als die Folgen des Coronavirus noch spürbar waren, betrug der Anstieg der Wohnungspreise gerade einmal 0,9 %.
Seitdem sind die Immobilienpreise im Gleichschritt mit der Inflation stark gestiegen. Eine „Hitzewelle“, die sich theoretisch in den nächsten Quartalen abschwächen wird, wenn die Auswirkungen des Euribor-Anstiegs ihren Tribut bei den Familien fordern, die weniger Hypotheken aufnehmen und somit weniger Häuser kaufen können.
Die Zahlen des INE geben einen Hinweis auf diese Verlangsamung, da die Jahresrate der Immobilienpreise im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Quartal in allen autonomen Gemeinschaften gesunken ist, außer in La Rioja und im Baskenland, wo sie um sechs bzw. zwei Zehntelprozentpunkte gestiegen ist. Der geringste Anstieg wurde in Extremadura mit 5,3 % verzeichnet. Die Balearen mit einem Anstieg von 10,9 % gegenüber dem Vorjahr und Andalusien mit 10,2 % sind die Regionen, in denen die Immobilienpreise am stärksten gestiegen sind.
Auch die Zahlen des Verkehrsministeriums weisen die Balearen als eine der Regionen mit den höchsten Preisen aus. Nach den Daten aus dem ersten Quartal (den letzten verfügbaren Daten) hat der Archipel bereits die Höchststände aus der Zeit der Immobilienblase übertroffen. Auch Katalonien und Madrid nähern sich diesen Höchstständen an.
„Das Haupthindernis für eine gesunde Entwicklung des Marktes ist derzeit die Knappheit des Angebots. Fotocasa schätzt, dass das Wohnungsangebot im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 30 % zurückgegangen ist, was ein großes Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage verursacht. Diese Situation führt zu Spannungen und erschwert eine Preiskorrektur“, erklärt María Matos, Studienleiterin und Sprecherin von Fotocasa.
Den Immobilienmaklern zufolge wirkt sich dieser Angebotsmangel auch auf die Mietpreise aus, die nach einer Abschwächung während der Coronavirus-Krise wieder Rekordhöhen erreichen. Nach Angaben von Idealista, dem größten spanischen Immobilienportal, stiegen die Mietpreise im August um 0,5 % auf durchschnittlich 11,3 Euro pro Quadratmeter. Nach Angaben des Portals liegen die Preise nun 1,2 % unter den Rekordwerten.
Von ABC Diario.